4. Zeit und Raum für die Sprache schaffen
Eine Sprache zu erlernen ist vergleichbar damit, ein Instrument zu erlernen. Hat man einmal in der Woche eine Stunde Unterricht, geht dann nach Hause, vergisst das Instrument und denkt erst wieder im nächsten Unterricht daran, gestaltet sich das Erlernen als durchaus schwierig. Genau ist es mit der Sprache. Deshalb ist es sehr wichtig, Zeit für die Sprache zu schaffen. Zeit, in der man auch zuhause am Spracherwerb arbeitet. Dies bedeutet keinesfalls, dass man den ganzen Tag lernen soll; es bedeutet, sich jeden Tag kurz Zeit zu nehmen, um das Gelernte zu wiederholen und damit zu festigen. Ich spreche hier von etwa 10 Minuten pro Tag. Genau dafür gibt es Hausaufgaben; sie dienen nicht der Kontrolle durch die Lehrenden, sondern als Möglichkeit für die Lernenden, die Sprache mit nach hause zu nehmen.
Ganz wichtig ist es auch, Raum für die Sprache zu schaffen. Ich habe viele Schüler/Innen kennengelernt, die die neue Sprache weder privat noch für die Arbeit zwingend brauchen, da heutzutage in Deutschland die englische Sprache sehr oft als Arbeitssprache dient. Wenn man aber weder zuhause noch auf der Arbeit die Möglichkeit hat, die Sprache im Alltag zu nutzen, sinkt die Motivation des Erlernens der Sprache rapide und der Lernerfolg bleibt aus.